Die 28. Weltklimakonferenz (COP28) in den Vereinigten Arabischen Emiraten geht in die entscheidende Phase. Nachdem der erste Entwurf weitgehend abgelehnt wurde, liegt nun eine überarbeitete Version vor, die sowohl auf Zuspruch als auch auf Kritik stößt.

Die COP28 selbst verzeichnet eine Rekordbeteiligung von 88.455 akkreditierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Delegationen aus China, Nigeria, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten treten mit beeindruckenden Zahlen an, während auch Nichtregierungsorganisationen stark vertreten sind. Dies steht jedoch im Kontrast zur massiven Präsenz von Lobbyisten aus der Öl-, Gas- und Kohleindustrie, die sich mit 2456 Vertretern auf der Konferenz positionieren.


Neuer Entwurf liegt vor – Ein Überblick

Inmitten dieser Superlative verhandeln die Staaten weiter über das "Global Stocktake", die Bestandsaufnahme der weltweiten Klimaschutzbemühungen. Der zweite Entwurf der Stellungnahme der Staaten zum Global Stocktake wurde veröffentlicht. Was steht drin?

Die positiven Aspekte des neuen Entwurfs sind nicht zu übersehen. Erstmals wird die Ausrichtung auf den 1,5-Grad-Pfad explizit festgehalten. Die Forderung an Nationen, konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen zu ergreifen, wurde gestärkt. Auch die vage Formulierung bezüglich des Netto-Null-Ziels bis 2050 wurde präzisiert, was auf einen Fortschritt hindeutet.

Allerdings gibt es auch Besorgnisse über gewisse Abschwächungen im Text. Insbesondere die Aussagen zum Kohleausstieg sind von "schnellem Abbau ungefilterter Kohle" und "Einschränkungen bei Genehmigungen" zu "Bemühungen um den schrittweisen Abbau ungefilterter Kohlekraftwerke" gewechselt. Diese Veränderung ist nicht nur schwächer, sondern auch enger gefasst, und es bleibt unklar, ob nur thermische Kohle einbezogen ist.

Ein weiterer Punkt der Besorgnis betrifft die vorherige Formulierung, die von "Reduzierung von Verbrauch und Produktion fossiler Brennstoffe" sprach und nun durch "Übergang von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen" ersetzt wurde. Dies bedeutet eine Einschränkung des Anwendungsbereichs von allen fossilen Brennstoffen auf die Verwendung in Energiesystemen. Zudem erscheint die explizite Forderung nach Reduzierung von Verbrauch und Produktion als stärker im Vergleich zur neuen Formulierung des "Übergangs".

In diesem Spannungsfeld von erhöhter Ambition und abgeschwächter Sprache geht die COP28 weiter. Die Verhandlungen bleiben komplex, und die Welt schaut gespannt darauf, ob dieser zweite Entwurf zu einer wegweisenden Einigung führen wird oder ob weitere Anpassungen und Kompromisse erforderlich sind.